Wer und was steckt hinter glassdoor?
Im frischen und knackigem Grün-Blau (erinnert etwas an das Xing Design) taucht glassdoor auf der Fläche der Karriereseiten auf. Die US-Karrierewebseite hat seit heute einen deutschen Ableger. Das Unternehmen, welches 2007 von Robert Hohman gegründet wurde, soll den Nutzern Transparenz bei der Jobsuche geben, und mit reichlich Informationen über den zukünftigen Arbeitgeber, bei der Entscheidungsfindung helfen.
Die Idee und die Basis des Konzeptes sind anonyme Firmenbewertungen durch „Insider“ und der Nutzer erhält quasi per Flurfunk Informationen, die manche Geschäftsführung vielleicht nicht direkt öffentlich verraten würde.
Im Vergleich zu Xing und LinkedIn, die primär auf die Vernetzung der Mitglieder abzielen, geht es bei glassdoor um „Insights“ wie die beispielsweise die Spannbreite der Gehälter (aufgeteilt nach Berufsgruppen)
und Berichte von Mitarbeitern sowie ehemaligen Mitarbeitern, aber auch Nicht-Mitarbeitern. Einen weiteren interessanten “Insight” über einen potenziellen Arbeitgeber erhält man über den Bereich Vorstellungsgespräch.
Sofern diese Informationen „fair“ hinterlegt sind, wird das mit Sicherheit eine hilfreiche Möglichkeit für Jobsuchende sein, sich entsprechend vorzubereiten.
Die Anmeldung
Sie ist aktuell noch kostenfrei. In den USA gibt es kostenpflichtige Profile, die mit Zusatzfunktionen ausgestattet sind. Nutzer, die sich für den deutschen Ableger anmelden, behalten den „kostenfrei“-Status allerdings nur, wenn sie auch selber Bewertungen über Unternehmen einstellen, ansonsten sind mit Ablauf von 10 Tagen Nutzung nicht mehr alle Inhalte frei einsehbar.
Die Anmeldung selbst funktioniert einfach über ein vorhandenes Google+ Profil oder Facebook. Wer nicht direkt den Zugriff auf seine Daten geben möchte, kann ein Konto auch neu anlegen. Interessant in diesem Zusammenhang vielleicht die Randnotiz, dass Googles Finanzierungsbereich „Google Capital“ bei den 70 Mio. Dollar Risikokapital beteiligt ist. Das erklärt u.a. auch die Werbeanzeigen, die geschaltet werden können.
Was wird dem Nutzer geboten?
Beim ersten Durchklicken zeigt sich dem Nutzer eine klar strukturierte Plattform, die sich auch in die Tiefe weiter gut geordnet darstellt.
Entweder man nutzt das gut sichtbare Schnellabfragefenster oder navigiert sich über die Menüpunkte durch die Inhalte. „Attraktiv“ wird die Seite durch die verschiedenen Unternehmen im Hintergrund, die via Slider-Funktion durchgeklickt werden können. Es sind Big Player wie die Deutschen Bank, SAP, BMW oder auch die Commerzbank und einige weitere als Partner hinterlegt.
Jedes Unternehmen wird mit einer kleinen “Sternebewertung” im sichtbaren untern linken Bereich dargestellt.
Wie kann sich der Nutzer darstellen?
Im persönlichen Bereich der Nutzer gibt es in kurzer Form die Möglichkeit seine persönlichen Daten einzutragen, Lebensläufe hochzuladen und die Berichte zu Vorstellungsgesprächen sowie Gehältern. Gehälter die älter als 30 Tage alt sind, dürfen nicht hinterlegt werden.
Der Bereich um „Mein Konto“ zeigt einen deutlichen Unterschied zu Xing und LinkedIn, bei denen weitere Möglichkeiten der Darstellung der eigenen Person möglich sind.
Auch Unternehmen haben einen Bereich, in dem sie das Unternehmen bestmöglich für potentielle Mitarbeiter darstellen können. Hinter dem Menüpunkt „Arbeitgeber“ gelangt man über die Web-Adresse http://arbeitgeber.glassdoor.de/ zu „Lösungen für Arbeitgeber“.
Hier werden Unternehmen auf eine positive Art und Weise aufgefordert Content einzutragen. Meiner Meinung nach ist der Bereich wesentlich attraktiver gestaltet als bei Xing und LinkedIn.
Aus Employer Marketing Sicht auf jeden Fall eine gute Chance und der Slogan von glassdoor gibt gute Hilfestellung und motiviert.
Weitere Hilfestellung und Inspiration erhalten die Unternehmen über kostenfreie und downloadbare E-Books.
Alles in allem wirkt die Seite innovativ und geht einen Schritt mehr in die Richtung, dass die Unternehmen sich den detaillierteren Ansprüchen der Nutzer stellen müssen und sich mit dem Thema Employer Branding zukünftig noch stärker befassen müssen.
Und was ist mit der mobilen Verfügbarkeit?
Selbstverständlich ist die Seite auch in Form einer kostenlosen App im Google Play Store und im iTunes Store erhältlich.
Damit sollte der Suche nach einem innovativen Arbeitgeber nichts mehr im Wege stehen.